Geschichte

Der FVH  wurde 1925 von Viktor Lochmann sen. gegründet. Zu dieser Zeit gab es nur 23 Mitglieder. Die Lizenzen wurden über Empfehlung des FVH von der Stadtgemeinde ausgegeben. Um eine Jahreskarte zu erhalten mußte ein Leumundszeugnis vorgelegt werden. Der Preis für eine Jahreskarte betrug 17 österr. Schillinge, zahlbar in 2 Raten.

Gefischt wurde auf Nasen, Barben, Bachforellen, Äschen und Huchen. Fische konnten zu dieser Zeit ungehindert bis zur Zellulosewehr aufsteigen. Als Angelgeräte wurde die Taupel ebenso eingesetzt wie Barbenstangen aus Fichtenholz. An letztere wurde eine geflochtene Schnur gebunden, an der ein Grundblei befestigt war. Als Vorfach diente Rosshaar, an welches dann der Haken gebunden wurde. Fliegenfischer waren damals Exoten.

Die Ausbeute war zu dieser Zeit enorm, ein zusätzlicher Besatz war nicht notwendig.

Die ersten Vereinsjahre verliefen ohne besondere Ereignisse, bald begann man mit ersten Zuchtversuchen. Während des Krieges wat der FVH nahe an einer Auflösung. Doch unmittelbar nach dem Kriegsende wurde mit neuem Elan der Bau eines Bruthauses beim “Brunnen 4” begonnen. Die Fundamente sind heute noch sichtbar. Ob die Zucht erfolgreich verlief, ist nicht überliefert. Damals wurde für Jahreskartenfischer eine Tages-Arbeitsschicht eingeführt. Diese Maßnahme wurde bis 2020 aufrechterhalten.

1948 wären die Alm und der Mühlbach zu erwerben gewesen, der FVH konnte aber die erforderlichen Mittel nicht aufbringen. Zu dieser Zeit wurde die Salzach bereits gering besetzt: 300 Setzlinge wurden pro Flußkilometer eingebracht.

Unter Obmann Nadeje wurde 1949 das zweite Bruthaus über dem Siegmundskanal errichtet. 1950 wurden die ersten Bachforellenbrütlinge aufgezogen und 1952 wurden erstmals die bis dahin nur vereinzelt vorkommenden Regenbogenforellen in der Salzach eingesetzt. 1956 wurde der letzte größere Huchen (9,5 kg) vom langjährigen Obmann Karl Haas gefangen.

Ein großes Hochwasser hat 1959 das Bruthaus mit allen für die Fischzucht notwendigen Geräten mitgerissen. Unter Obmann Karl Haas wurde schließlich 1961 das neue Bruthaus errichtet. Der Grund wurde von der Stadt Hallein zur Verfügung gestellt. Ab 1965 begannen die Vereinsmitglieder die Jahre davor vom Hochwasser mit Geschiebe angefüllte Gamperlacke auszubaggern. Seit diesem Zeitpunkt wird diese als Aufzuchtgewässer genutzt.

Im Jahr 1966 begannen die Vorbereitungen zur Abnahme von Fischerprüfungen. Ab 1967 wurde diese für alle Mitglieder mit Jahreskarten zur Pflicht.

Mit dem Bau der Sohlstufe Salzburg 1967 und dem Kraftwerk Urstein 1968 wurde auf einen Schlag der natürliche Lebensraum der Fische nahezu vernichtet. Die Salzach erhielt mit der Kraftwerkskette eine völlig neuen Charakter. Tausende Tonnen Ablagerungen aus den Stauräumen wurden und werden verfrachtet, meterhohe Anlandungen von Sand sind die Folge. Dazu kommen die von den Kraftwerken hervorgerufenen Wasserstandschwankungen in beträchtlicher Höhe. Nasen und Huchen hatten Ihren Lebensraum verloren und auch Bachforelle und Äsche konnten sich nicht mehr fortpflanzen und nur mehr über Besatz ersetzt werden.

Das Bruthaus am Pingitzzerkai wurde 1975 um ein Vereinsheim erweitert. Am 6. Juni 1977 gab es im Pongau einen schweren Giftunfall. Bei der Kreuzberg-Mautbrücke flossen fast 200 kg Thiodan in die Salzach, darauf verfügte die Behörde zum Schutz der Gesundheit ein 6-monatiges Fischverbot in der Salzach.

Anfang der 80er Jahre wurde der Grundstein für die Fischzucht in der jetzigen Form gelegt. Die Hallein Papier AG erteilte die Genehmigung, den alten Brunnen 4 für die Aufzucht von Setzlingen zu nutzen. In den folgenden Jahren wurde von den Mitgliedern Teich um Teich mit der Hand gegraben. Ein neues Gebäude mit 2 Geräteschuppen wurde gegenüber dem Kraftwerk errichtet. 1984 konnte die “neue Fischzucht” feierlich in Betrieb genommen werden.

Das “alte Bruthaus” wurde nun ausschließlich zum Vereinsheim, die Beschriftung “Bruthaus” wurde aber beibehalten. Das “Bruthaus” dient seither als Treffpunkt für viele Vereinsmitglieder, drei mal pro Woche ist die Kantine für Mitglieder geöffnet. 1987 wurde das Vereinsheim neuerlich umgebaut und erweitert und auf den heutigen Stand gebracht.

Der Bestand der Salzachäsche hat sich bereits vor der Jahrtausendwende stark verringert. Zahlreiche Umwelteinflüsse aber auch der Befischungsdruck haben dazu geführt, dass 1999 das Äschenschutzprojekt gestartet wurde. Einerseits wurde eine Entnahmesperre verfügt, andererseits wurde mit Zuchtmaßnahmen begonnen. Begünstigt wurde dieses Projekt durch die Schaffung eines Biotops durch die Firma m-real, der heutigen austrocell.

Mit dem Almfluss konnte 2001 ein zusätzliches Fischwasser gepachtet werden. Durch die erfolgte Revieraufteilung konnte für jeder Art der Fischerei eine entsprechende Flussstrecke bereitgestellt werden.

Im August 2002 wurden durch ein verheerendes Hochwasser die Fischzuchtanlage und die Gamperlacke in arge Mitleidenschaft gezogen. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten sollten schließlich bis 2005 andauern. In diesem Jahr war der Verein zusätzlich mit zahlreichen Großbaustellen belastet. Nicht nur der Neubau des Kraftwerks am Almfluss, auch der Neubau der Wehranlage bei der Papierfabrik musste verkraftet werden.

Auch 2013 gab es ein gröberes Hochwasser bei dem die gesamte Fischzucht unter Wasser stand. Bald darauf begann der Verein mit umfassenden Sanierungsarbeiten. Das Vereinsheim wurde als erstes so hergerichtet, dass es ein Treffpunkt für alle Mitglieder werden konnte. Bald darauf begann die nun schon Jahre andauernde Sanierung der Fischzucht. Die Anlagen waren nicht mehr betriebssicher und auch nicht von der Behörde genehmigt. Unter der Führung von Manfred Deutenhauser und Harald Blineder wurde das gesamte Gelände samt Zuchtstation saniert. Als letztes folgte schließlich der Bau des Otterzauns im Jahr 2020.